Was einst in dunklen Hinterzimmern bei Bier und Kippen begann, wird heute als Best Practice der musikalischen Nachwuchsförderung gefeiert, geteilt, geliebt, gegrüßt, gemobbt und gemocht: RockCity HAMBURG e.V.
Autorin: Andrea Rothaug
Gemeinsam mit „komischen Vögeln“ aus der Szene, mit starken Typen aus der Branche, mit Behördenvertretern und Politik, klugen Stiftungen, Hochschulen und Akademien sowie mutigen Medienerfindern wird seit 1987 ein Netzwerk gebastelt, das den „Kulturnachwuchs“ hegt und pflegt. Dabei arbeitet RockCity ebenso mit neuprofessionellen und professionellen Musikern zusammen, wie mit Studenten, Kulturmanagern, soloselbstständigen Kreativen und Existenzgründern. Der Verein baut dabei Projekte und Netzwerkknoten, die stets die musikalische Struktur der Stadt stärken, und das maßgeschneidert in die Spitze sowie in die Breite – auch jenseits wirtschaftlicher Aspekte. Denn das, was zählt sind Vielfalt, Authentizität, Ideen und Originelles. Musikalische Nischenthemen bleiben für Rock- City dabei immer die Ankerpunkte einer Kultur, die der Verein explizit befördert – und zwar von der Avantgarde bis zur Zither.
RockCity fokussiert drei Themenschwerpunkte: Ausbildung, Strukturbildung und Marktbildung. Ziel ist dabei ebenso die Künstlerförderung, aber auch Wirtschafts- und Strukturförderung: Das „DoppelKopf“-Mentoring-Programm zielt z.B. auf Musikschaffende, die für acht Monate von erfahrenen Musikaktivisten gefördert werden. Der Hamburger Musikerpreis „Krach & Getöse“ wählt per anno fünf Bands, die über zwölf Monate begleitet, gecoacht und individuell gefördert werden. Beim „Hanse-Klub“ im selbstgegründeten lokalen Musikladen Hanseplatte finden Bands eine Verkaufs- und Präsentationsfläche im Regal und auf der Bühne. Im RockCity Radio auf Tide 96.0 machen junge Radiomoderatoren erste Erfahrungen on air, indem sie Hamburger Musik vorstellen. Bei der Musikerkonferenz „Operation Ton“ geht es um Information, Inspiration und Irritation – denn gute Musik will keine Patentrezepte, sondern authentische Typen, die bleiben, was sie sind, nämlich Künstler.
Neben spannenden Projekten, kontinuierlicher Gremienarbeit und unermüdlichem Einsatz für die Hamburger Musikschaffenden fördert RockCity als Zentrum für Popularmusik szenenah, kontinuierlich und marktgerecht die Arbeits-, Auftrittsund Vermarktungsmöglichkeiten für Textdichter, Komponisten, Musiker, Verlage, Labels, Veranstalter und Booker.
Dabei steuert der Verein immer die Verbesserung der Arbeits- bedingungen der eigenständigen und künstlerischen Musikszene, aber auch des Kulturnachwuchses z.B. im Projekt „Pop To Go“ an. Wenn es drauf ankommt, auch mal laut und deutlich. Und das immer nach dem Wahlspruch: Keep Hamburg Weird!
Kontakt:
RockCity Hamburg e.V. – Zentrum für Popularmusik, Sternstr. 4, 20357 Hamburg, 040/319 60 60, , www.rockcity.de