Im September wurde das BÜRGERHAUS BORNHEIDE eingeweiht – ein Haus für die Bürger und auch ein fester Ort für Kultur am Osdorfer Born. Ein guter Anlass zu resümieren, was es schon an lokaler Kultur am Osdorfer Born gibt, und einen Blick in die Zukunft zu werfen.
Autor: Frieder Bachteler
Es ist allerhand los am Osdorfer Born: Die „Leselibelle“ ist ein bundesweit beachtetes Leseförder-Projekt des KL!CK Kindermuseums und der Bücherhalle Osdorfer Born. Neben dem traditionellen jährlichen Kinderfest gibt es regelmäßig Kindertheater im Kindermuseum und vielerlei Aktivitäten in der Bücherhalle. Der Verein „Brücken der Freundschaft“ organisiert ein interkulturelles Kinderfest und an den bereits dreimal durchgeführten „Lesetagen im Osdorfer Born“ nehmen u. a. alle Kitas und Schulen teil. Das von der SAGA GWG finanzierte Programm „Osdorf live“ bot in den letztenbeiden Jahren unterschiedliche Veranstaltungen an. Der Chor „Nadeshda“ des Hamburger Vereins der Deutschen aus Russland sowie der Kirchenmusiker der Maria-Magdalena-Gemeinde organisieren Konzerte im Stadtteil. Weiterhin finden ein internationales Frauenfrühstück sowie regelmäßige Treffen verschiedener Migranten-Gruppen statt.
Kulturelle Höhepunkte sind aber zweifelsohne das jährliche Frauenfest zum Internationalen Frauentag, an dem sich zahlreiche Einrichtungen und Migrantinnengruppen beteiligen, zum anderen der vor zwei Jahren durch Aktivisten des am Osdorfer Born ansässigen Kinder- und Jugendzirkus ABRAX KADABRAX (siehe Seite 6) ins Leben gerufene Kulturfesttag, der alles ans Licht und auf die Bühne holt, was am Osdorfer Born kulturell los ist. Erfolgsgeheimnis dieser beiden lokalen „Events“ ist die gleichberechtigte Kooperation aller Beteiligten, die Möglichkeit für alle, ihren Anteil zum Programm beizutragen, sowie das durch jahrelange verlässliche Arbeit gewachsene gegenseitige Vertrauen.
Nach der Einweihung des Bürgerhauses Bornheide am 14. September gibt es nun endlich mehr und besser nutzbare Räume für die Kultur. An einem Konzept arbeitet seit Längerem eine Kultur-AG. Das Interesse an kulturellen Veranstaltungen und die Nachfrage nach Räumen sind groß. Hoch sind aber auch die Erwartungen im Stadtteil, so dass Enttäuschungen vorauszusehen sind. Denn Kultur will initiiert, unterstützt, beworben und finanziert sein. Vor Ort braucht es also Menschen, die sich engagieren bzw. sich engagieren können, die also ganz oder teilweise finanziert werden. Hamburgweit braucht es die Einsicht, dass Stadtteile wie der Osdorfer Born nicht aus ausschließlich eigener Kraft ihr kulturelles Angebot verbessern können. Notwendig ist politische Unterstützung ebenso wie eine stadtweite Solidarität zwischen den Akteuren.
Kontakt:
Bürgerhaus Bornheide, Bornheide 76, 22549 Hamburg, 040/83 01 85 50, , www.buergerhaus-bornheide.de