Liebe Kulturinteressierte,
In den letzten Jahren ist eine Entwicklung in der Stadtteilkultur immer deutlicher geworden: Mitstreiter für Aufgaben zu gewinnen, die über die unmittelbare kurzfristige Problemlösung für die einzelne Einrichtung hinausgehen und perspektivisch auf die gesamte Stadtteilkultur wirken, wird immer schwerer. Überall ist die schlichte Antwort zu hören, dass die schwierige Lage der Einrichtung, die wachsenden Aufgaben und der große Druck, der dadurch auf den Mitarbeitern lastet, kaum noch Freiraum für verbandliche Arbeit erlauben.
Diese sich zuspitzende Situation, die sich bislang in keinem Bericht und in keiner zahlenmäßigen Erhebung abbildete, ließ uns keine Ruhe: Wie ist die Lage der Einrichtungen hinter den vordergründig ausgeglichenen Bilanzen, was braucht die Stadtteilkultur wirklich, um ihre wichtige und erfolgreiche Arbeit fortzusetzen? Wir wollten es genauer wissen und entwickelten deshalb gemeinsam mit den Mitgliedern und auf Basis der Kennzahlenerfassung der Kulturbehörde eine Abfrage der Bedarfe der Stadtteilkultur, deren besorgniserregende Ergebnisse Sie in diesem Heft nachlesen können.
Wie es mit der Stadtteilkultur in den Bezirken weitergehen kann und welche Konzepte die Parteien haben, die sich in diesem Jahr den Bezirks- und Europawahlen und im nächsten Jahr den Bürgerschaftswahlen stellen, erfahren Sie bei den KulturDialogen, die der Verband und seine Mitglieder in allen sieben Bezirken führen. Was die kulturpolitischen Sprecher der Bürgerschaftsfraktionen dazu sagen, lesen Sie ebenfalls in dieser Ausgabe.
Mischen Sie sich bei den KulturDialogen in Ihrem Bezirk ein und zeigen Sie mit Ihrer Stimme bei den Bezirkswahlen, dass Ihnen wichtig ist, was vor Ihrer Haustür geschieht – und welche Weichenstellung für die Stadtteilkultur Sie von der Politik erwarten.
Viel Spaß beim Lesen wünscht
Corinne Eichner, Geschäftsführerin