Dialog in Deutsch wurde 2009 als stadtweites Ehrenamtsprojekt von den Bücherhallen Hamburg für Zuwanderer gegründet, die ihre Deutschkenntnisse im Gespräch regelmäßig trainieren und vertiefen wollen. Moderiert und geleitet werden diese Gesprächsgruppen von je zwei bis drei speziell geschulten Ehrenamtlichen.
AUTORIN: UTA KEITE
Aufgrund des großen Bedarfes gibt es mittlerweile 74 Gesprächsgruppen in allen 32 Stadtteilbibliotheken sowie in der Zentralbibliothek. In offener Atmosphäre sprechen die Teilnehmer miteinander und tauschen Erfahrungen aus. Die Freude am Sprechen steht dabei im Vordergrund – es geht nicht um Deutschunterricht.
Fast 200 Zeitspender, 25 Prozent selbst mit Migrationshintergrund, engagieren sich in diesem Projekt. Dabei ist die Treue zum Projekt sehr groß, denn die Ehrenamtlichen fühlen sich durch die Gespräche selbst persönlich bereichert, erfahren Neues aus aller Welt und lernen motivierte, an der eigenen Integration interessierte Menschen kennen.
Gleichzeitig erleben die Teilnehmer das bürgerschaftliche Engagement der Gruppenleitungen und werden dadurch zu eigenem Ehrenamt motiviert: So engagieren sich mittlerweile drei ehemalige Teilnehmerinnen selbst als Gruppenleiterinnen. Darüber hinaus wird durch den intensiven Austausch zwischen Zuwanderern und Ehrenamtlichen das Interesse an gesellschaftlichen und kulturellen Themen in Deutschland und in den Herkunftsländern gefördert – und zugleich der in den Bücherhallen vorhandene Zugang zu Lernmöglichkeiten und Medien gemeinsam erschlossen.
Dialog in Deutsch wurde initiiert von der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration. Das Projekt wird aufgeführt als Modellprojekt im Bundesweiten Integrationsprogramm des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge sowie im Hamburger Integrationskonzept. Mittlerweile wird es bundesweit von Bibliotheken umgesetzt. Denn die Idee ist so einfach: Jeder ist willkommen – über alle Nationalitäten, Ethnien, Religionen, Bildungsabschlüsse, Geschlechter, Berufe, politische Anschauungen und Altersstufen hinweg. Das gilt für die Teilnehmer – und für die Ehrenamtlichen.
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Bücherhallen Medienprojekte gGmbH
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