„Dialog in Deutsch“ mit viel BFD

Erwachsenenbildung kann eine schwierige Angelegenheit sein. Beim Angebot „Dialog in Deutsch“ der Bücherhallen Hamburg ist das anders. Dort gibt es keine Lernwiderstände, weil alle freiwillig kommen. Die Teilnehmer*innen sind motiviert und begegnen sich auf Augenhöhe. „Das Projekt hat eine positive Ausstrahlung“, sagt die Koordinatorin von „Dialog in Deutsch“, Susanne Holert-Retzlaff. „Am Ende gehen alle immer sehr bereichert nach Hause.“
Autor: Klaus Irler
Foto: Klaus Irler
Foto: Klaus Irler

„Dialog in Deutsch“ funktioniert wie ein öffentliches Kaffeekränzchen. Man trifft sich in einer der 33 Hamburger ­Bücherhallen, die Termine sind unter anderem im Internet zu erfahren. Es gibt Gastgeber*innen, das sind in der Regel zwei Ehrenamtliche, die das Treffen leiten. Die Teilnehmer*innen können ohne Anmeldung kommen. Und dann gibt es ein Thema, über das gesprochen wird – auf Deutsch. Geredet wird über alles Mögliche, von Kochrezepten über Feiertage bis hin zur Nutzung des HVV.

Betreut wird das Programm von einem Büro-Team, das sich in der Zentralbibliothek am Hauptbahnhof befindet. Neben der Koordinatorin Susanne Holert-Retzlaff ist dort Susanne Schäfer hauptamtlich als Projektassistenz beschäftigt. Hinzu kommen eine langjährige ehrenamtliche Bürokraft und drei Bundesfreiwillige: Wencke Wagner, Kathrin Huber und Jochim Wienberg.

Weil auch die beiden hauptamtlichen Mitarbeiterinnen einst als Bundesfreiwillige bei den Bücherhallen angefangen haben, kann man sagen: Das Büro-Team „Dialog in Deutsch“ und der BFD sind seit vielen Jahren sehr eng und sehr erfolgreich miteinander verbunden. Die Bücherhallen insgesamt sind mit über 30 BFDler*innen seit 2012 übrigens die größte Einsatzstelle des BFD Kultur und Bildung in Hamburg.

Alle Mitarbeiter*innen sind Ansprechpartner für die derzeit rund 260 Ehrenamtlichen, die die einzelnen Gesprächsrunden leiten. Sie organisieren die Termine, stellen Materialien zur Verfügung, akquirieren stetig neue Ehrenamtliche und bieten Fortbildungen für die Engagierten an. Ferner kümmern sie sich um die Öffentlichkeitsarbeit, wenn es darum geht, neue Gruppen zu etablieren, und um die große Zahl an Kooperationspartnern in den Stadtteilen. Unter anderem.

Die Arbeit trägt Früchte: Seit 2015 hat sich die Teilnehmer*innenzahl der Gesprächsgruppen jedes Jahr um etwa 4.000 gesteigert. Insgesamt nahmen 2017 rund 38.000 Menschen an fast 5.000 Gesprächsrunden teil. Was auch andere überzeugt hat: Mittlerweile gibt es „Dialog in Deutsch“ in rund 20 Öffentlichen Bibliotheken deutschlandweit.

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