Technik für alle

Technologie ist unser täglicher Begleiter, und doch bleibt es den meisten Menschen verwehrt, Technologie für ihre eigenen Belange um oder neu zu bauen. Das möchte das HoFaLab in der Honigfabrik ändern.

Autor: André Landwehr

3D-Drucker in Aktion auf dem Sommerfest der Honigfabrik, Foto: Florian Ziemen

Basierend auf dem Konzept der FabLabs gibt es in der Honigfabrik unter dem Namen HoFaLab seit Januar 2019 eine Werkstatt, die Raum gibt, mit Technologie frei zu experimentieren. Künstler*innen und Bastler*innen sind genauso ­eingeladen wie Laien, die Möglichkeiten von 3D-Druckern, CNC-Fräsen und Microcontrollern gemeinschaftlich auszuloten. In Workshops werden neue Ersatzteile gedruckt, elektronische Musikinstrumente gebaut und digitale Grundfertigkeiten vermittelt.

Jenseits der Wissensvermittlung geht es dem HoFaLab ­darum, Technologie künstlerisch zu nutzen oder zur Bewältigung von Problemen wie Luftverschmutzung oder Plastikmüll einzusetzen.

Um das für die Nachbarschaft anschaulich zu machen, hat das HoFaLab seit seinem Start alle Wilhelmsburger*innen zu zwei großen Ausstellungen eingeladen. Auf der Kick-Off Party konnten sie zum Beispiel einen Freestyle-Rapper via App mit Stichworten füttern. An anderer Stelle wurden Animationen von Tanzbewegungen projiziert. Bei der Sommerausstellung konnten die Gäste CNC-Fräse, 3D-Drucker und elektronische Musikinstrumente selbst ausprobieren. Technologie und Kunst konnten so interaktiv erlebt werden.

Die gemeinsamen Workshops und Feste haben viele Besucher*in­nen angezogen, von denen sich immer mehr aktiv im HoFa­Lab engagieren. Es handelt sich dabei sowohl um Expert*innen als auch um Menschen ohne viel Vorerfahrung. Jeden Dienstag wird an unterschiedlichen Projekten in kleinen Teams gearbeitet. Eine enge Zusammenarbeit mit den übrigen Werkstätten und Ateliers ist selbstverständlich.

Unser Anspruch ist es, Herausforderungen des Stadtteils in unseren Projekten aufzugreifen, so dass die Projektergebnisse über das HoFaLab hinausstrahlen. 2020 haben wir vor, neue Räume zu finden und diese mit FabLab-Technik auszustatten. Ferner werden wir neue Workshops anbieten und Ausstellungen konzipieren für unser Viertel.

Während der Corona-Krise kommt das Wissen über diese Produktionstechniken auch anderen zugute: Das HoFaLab hat sich jetzt in der Corona-Krise aktiv bei der dezentralen Herstellung u.a. von dringend benötigten Atemschutzmasken beteiligt.

KONTAKT
Honigfabrik e.V.
Industriestraße 125-131 · 21107 Hamburg · 040/42 10 39-0
· www.hofalab.de

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