Nils Kumar ist Bundesfreiwilliger bei STADTKULTUR HAMBURG und Bundessprecher im BFD. Ihn schmerzt vor allem der Verlust persönlicher Kontakte in der Corona-Zeit – und die Absage der Fortbildungen.
Autor: Nils Kumar
Homeoffice, das klang erstmal etwas merkwürdig, wie sollte das funktionieren, wie könnten wir uns im Team miteinander austauschen? Diese Fragen beschäftigten mich am Anfang und es ist interessant zu sehen, wie Teammeetings auch digital machbar sind.
Nichtsdestotrotz fehlt mir der persönliche Kontakt zu meinen Kolleg*innen und mein Sofa bekommt langsam eine Kuhle, außerdem wird es manchmal etwas eng in der Wohnung. Zum Glück ist das Spazierengehen erlaubt und ein Stück Kuchen to go bei Café May ist auch drin.
Mir fehlen die Kontakte zu den Freiwilligen und ich hatte mich auf viele Fortbildungen wie Bloggen mit WordPress, InDesign oder Photoshop gefreut. Mein Freiwilligendienst dauert noch länger, ich habe also im Gegensatz zu anderen Freiwilligen noch viel Zeit, um diese Fortbildungen später zu besuchen. Mir tut es nur leid, dass für viele der Freiwilligendienst nicht so verlaufen kann, wie es vorgesehen war.
Als Bundessprecher*innen im BFD haben wir als Team eine Stellungnahme zum Vorschlag der Familienministerin Frau Dr. Giffey verabschiedet. Sie möchte es Freiwilligendienstleistenden ermöglichen, an eine Einsatzstelle zu wechseln, die mit der Bewältigung der Krise unmittelbar zu tun hat – etwa im Gesundheitsbereich. Wir stehen diesem Vorschlag generell positiv gegenüber, stellen aber auch Bedingungen, wie eine gute Einarbeitung und pädagogische Begleitung. Bisher kenne ich jedoch niemanden, der gewechselt hat.
Was mir Mut macht ist, dass sich gerade Kulturinstitutionen wie Museen oder Stadtteilkulturzentren weiterhin stark dafür einsetzen, dass jeder Zugang zu Kultur bekommt und dass es viele tolle Angebote wie Konzerte und Ausstellungen nun online gibt.
Ich hoffe, dass sich das Leben bald normalisiert, mir fehlen Frau Möller in der Langen Reihe und Treffen mit Freunden auf dem Gartendeck in St. Pauli sowie der Cooking Social Club in der Motte in Altona.