Nach dem Shutdown war erstmal Stille in den Köpfen der Mitarbeiter*innen im Bürgerhaus Barmbek. Nach und nach kamen die Ideen zurück. Leitungsteam-Mitglied Ulli Smandek hat sie aufgeschrieben.
Autor: Ulli Smandek
Am 16. März 2020 war plötzlich Schluss. Keine Veranstaltungen, keine Kurse, keine Gruppen, kein Café. Stille im Bürgerhaus und in unseren Köpfen. Nach dem Schock kam die Frage: Was machen wir denn jetzt damit? Unser Reflex: Wir renovieren erst mal. Flure und Treppenhäuser werden im Alltagsbetrieb stark genutzt und können nicht saniert werden. Aber: Wir müssen auch unsere Aufgabe erfüllen!
Idee 1: Weil unsere Arbeit in erster Linie analog ist, entstand eine Kreide-Mal-Zone vor dem Haus als Ersatz für die Spielplätze. Sie wurde begeistert angenommen und so reich verziert, dass wir nun eine Ausstellung planen. Apropos Ausstellung!
Idee 2: Wir haben doch die großen Saalfenster! Wir stellen (r)aus, mehr als bisher, im schnelleren Wechsel.
Idee 3: Auf der digitalen Seite entstand das Ideenreich!, ein Sammelplatz für Bilder, Texte, Infos und Tipps, um zusammen zu bleiben, wenigstens so. Am 30. Mai 2020 gab es eine Online-Veranstaltung, den KulturLöffel, ein Kochworkshop mit anschließendem Film. Gezoomt hat das Bürgerhaus nach außen, in die Netzwerke und Koops. Das Team traf sich mit großem Abstand und in geringeren Abständen analog im Saal – der war ja nun frei …
Idee 4: Gemeinsam mit anderen Zentren entwickelten wir ZusammenHalt!, eine
Kommunikationswand vor der Zinnschmelze, MomentMal!, ein mobiles Schreibprojekt.
Idee 5: Treppenhauskonzerte: Ein kleiner Ersatz für das Stadtteilfest KulturBewegt! als Trost für den Stadtteil und für die Kleinkünstler, die dort auftreten sollten: Man bestellt ein kontaktloses Kurzkonzert ins Treppenhaus. Die traditionellen Unterstützer*innen des Fests halfen uns gern bei der Finanzierung der Gagen.
Idee 6: ArtBombs, ein kontaktloses Projekt zur Entfaltung der Stadtteil-Kreativität, bei dem kleine Boxen im Stadtteil gefunden werden und die darin enthaltenen Kunst-Stücke ergänzt und erweitert werden können. Es startet Mitte Juni.
Und jetzt? Geht es um Spuckschutz, Schutzkonzept und vorsichtige Öffnung, möglichst ohne Bußgeld. Da sind weitere Ideen gefordert. Aber, da sind wir jetzt wieder ganz sicher: Ideen haben können wir!