Livestreaming: Immer weiter

Der Kultur Palast Hamburg hat im März 2020 schnell und entschlossen damit begonnen, Veranstaltungen und Kurse per Livestream im Internet verfügbar zu machen. Auch in Zukunft soll das Internet als Plattform für große Veranstaltungen genutzt werden.

Autor: Jochen Schindlbeck

Angebot im Streaming-Channel des Kultur Palastes, Screenshot: Kultur Palast Hamburg

Der März 2020 wäre im Kultur Palast Hamburg ein Monat voller großer Veranstaltungen gewesen, vom Kongress der Klangstrolche über „Revue – HipHop Excellence meets Fine Dining“, von der „Ausbildungsmesse des Hamburger Ostens“ bis hin zu Heavy Metal-Konzerten mit Bands aus aller Welt. Durch den Lockdown mussten alle Veranstaltungen und auch der regelmäßige Kurs- und Gruppenbetrieb – pro Woche circa 67 HipHop-Trainings, 15 Kurse und 38 Belegungen durch Gruppen – kurzfristig abgesagt werden: Ein schnelles Reagieren und Umdenken war gefragt.

Die HipHop-Students wollten natürlich trotz Lockdown ­sofort weitertrainieren. Nach drei Tagen wurden daher ­Instagram, Zoom und Co unter dem Motto „Stay@home“ für Online-Trainings genutzt. Selbst im Projekt Klangstrolche ­wurde ein Konzept entwickelt, um Eltern und Kinder auch zu Hause mit musikpädagogischen Inhalten zu versorgen.

Das Technikteam stellte sich ohne Zeitverzug der neuen Heraus­forderung, digitale Veranstaltungen in Form von Live-Streams anzubieten. Kameras, Bildmischer, Videoleitungen, Computer-Setups für die Bildregie etc. wurden zum neuen Equipment, analoge Angebote wurden zu digitalen Veran­staltungen.

Jochen Schindlbeck in seiner Session aus dem Kultur Palast, Screenshot: STADTKULTUR HAMBURG

So konnten im Kultur Palast von Mai bis Juni regelmäßig Streamingkonzerte stattfinden: Heavy Metal, HipHop und Gruppen des Projekts Billstedt United. Selbst große Veranstaltungen wie der digitale Fusion Battle mit Teilnehmer*innen aus 13 Ländern in Kooperation mit Kampnagel konnten durch das Zusammenführen unterschiedlicher Videosignale – Zoom, Whatsapp, Skype – umgesetzt werden.

Und es geht weiter: Die Stiftung Kultur Palast sieht in digitalen und hybriden Formaten über die aktuelle Krise hinaus neue Chancen für Kultur und Kulturvermittlung. Ziel ist es, sie dauerhaft als digitale Plattform kontinuierlich weiterzuentwickeln und zu professionalisieren (z. B. Ausbildungsmesse, Konzerte etc.). Dazu werden allerdings langfristig auch neue finanzielle Mittel gebraucht, die aktuellen Angebote wurden über Spenden finanziert. 

KONTAKT
Stiftung Kultur Palast Hamburg
Öjendorfer Weg 30a · 22119 Hamburg · 040/822 45 68-0
· www.kph-hamburg.de

Jochen Schindlbeck
Jochen Schindlbeck

ist Geschäftsführer im Kultur Palast ­Hamburg.

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