Ein geführter Stadtteilspaziergang mitten im Corona-Sommer – geht das überhaupt? Vor dieser Frage stand das Team von HORN TO GO im Frühjahr 2020.
Autor: Lars Ceglecki
Als der Sommer näher rückte, wurde in enger Abstimmung mit der Kulturbehörde und dem Gesundheitsamt ein Infektionsschutzkonzept entwickelt, das HORN TO GO unter Auflagen möglich machte: Abstände, Masken, Desinfektion, ausschließlich im Freien. Zum Glück verfügt der Stadtteil Horn über eine der größten Grünanlagen unserer Stadt, und gerade weil die meisten Hamburger*innen annehmen, dass die Horner Rennbahn ausschließlich dem Pferdesport vorbehalten ist, war dieser Ort der Schlüssel zu einem eindrucksvollen Spaziergang voller Überraschungen.
Durch die gute Vernetzung im Stadtteil konnte das HORN TO GO-Team eine große Zahl Aktiver für den Parcours auf der Rennbahn gewinnen. Generationenübergreifend trugen engagierte Horner*innen dazu bei, ihren Stadtteil und seine interkulturelle Vielfalt erlebbar zu machen.
Besondere Highlights waren u.a. eine Dame, die unter einer großen alten Eiche zu einem spielerischen Diskurs zum Thema Bäume einlud, ein Hundebesitzer, der Historisches über die Rennbahn und seine Spaziergänge erzählte, und eine Jugendtanzgruppe junger Leute, die Ausschnitte aus ihrem Training zeigte. Viele Institutionen aus dem Quartier schlossen sich dem Projekt begeistert an: Die Geschichtswerkstatt lud zum Minigolf ein, der Horner TV zu einer Bewegungseinheit für alle, die Bücherhalle präsentierte eine Foto-Schnitzeljagd und mit dem Hochbahn-Planungsstab U4 wurde ein Erdwall nachhaltig bepflanzt.
Die darüber hinaus engagierten Künstler*innen trugen mit Literatur, Theater und Musik dazu bei, dass die Spaziergänger*innen zum ersten Mal seit Monaten wieder Kultur erleben konnten. Der Abschluss in den Horner Paradiesen bot den Spaziergänger*innen und allen Mitwirkenden Raum für Reflexion und die Möglichkeit, neue Netzwerke und Projekte zu initiieren.
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Theater das Zimmer
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