Debattenkultur und Empowerment im Eichtalpark

Stadtteilkultureinrichtungen sind in den weniger angesagten Teilen der Stadt von besonderer Bedeutung für Selbstwirksamkeit, soziokulturelle Vielfalt und Stärkung der Demokratie. Aber was kann Soziokultur in der Organisationsform eines gemein­nützigen Vereins dafür leisten? Das Vereinsrecht setzt den kultur- und sozialpolitischen Aktivitäten bisher enge Grenzen. Die Satzung bestimmt die Spielräume, die allerdings mit Fantasie und ehrenamtlichem Einsatz zu füllen sind. Das zeigen die Beispiele des Vereins Freunde des Eichtalparks.

Autorin: Sigrid Curth

Die Gartengruppe bepflanzt mit Kindern der Schule am Eichtalpark ein Hochbeet, Foto: Klaus Curth

Das KULTORHAUS und das Blau-Grün des Eichtalparks schaffen viele soziokulturelle Ermöglichungsräume. Das Selbstverständnis des Vereins zielt eher auf Empowerment und Beteiligung als auf die Organisation von Kulturprogrammen. Mit dem monatlichen „Eichtalschnack“ und „Talk im Tor“ sind niederschwellige Formen von Debattenkultur gefunden, die Mitgliedern, Anwohner*innen und Besucher*innen offenstehen. Sie sind ein erster Schritt zum freiwilligen Engagement im eigenen Umfeld. Der Austausch ermutigt und setzt in moderierter Form Lernprozesse in Gang, die dem demokratischen Diskurs allgemein guttun.

Themen-Rundgänge, Workshops, Lesungen und Nachbarschaftsfeste sind der Stoff, der Menschen leicht zusammenbringt. Das gilt in besonderem Maße für die Kunst, die im KULTORHAUS einen festen Standort hat. Sie ist ein ideales Medium für Kommunikation und Verständigung über Sprach- und Kulturgrenzen hinweg, unschätzbar auch in den gegen­wärtigen Veränderungsprozessen. Im KULTORHAUS finden kreative Talente aus der Nachbarschaft eine Plattform für leben­diges und tolerantes Miteinander. Dasselbe gilt für Sport und Spiel, das vor allem für Kinder und Jugendliche, aber auch für Familien und Menschen mit Behinderung einen wohnort­nahen Ausgleich schafft. Das kostenlose inklusive Bewegungsprogramm im „Park für alle“ setzt seit drei Jahren Zeichen für den niederschwelligen Breitensport. Ein weiteres Format „Fit im Park“ wendet sich mit großem Erfolg gezielt an Senior*in­nen. Auch die Kooperationen mit nahegelegenen Schulen machen die soziokulturellen und ökologischen Vorhaben spannend für Alt und Jung.

Die Vision eines inklusiven Generationenparks für die dicht besiedelten Quartiere im östlichen Kerngebiet Hamburgs mit dem KULTORHAUS als Treffpunkt und Experimentierfeld für Neues – sie nimmt im Eichtalpark nach skandinavischem Vorbild Gestalt an.

KONTAKT
Freunde des Eichtalparks e.V.
Eichtalstraße 14 · 22041 Hamburg
www.freunde-des-eichtalparks.de

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