Kulturelle Bildung
Theaterspielen, Tango und Hip-Hop, Malen und Zeichnen oder selber Musik machen – kulturelle Bildung ist der Schwerpunkt der Kurse in der Stadtteilkultur. Daneben werden auch Formate in den Bereichen Persönlichkeitsentwicklung, Bewegung und Gesundheit angeboten.
Kurse und Workshops stehen im Kulturbereich im Gegensatz zu Projekten und Veranstaltungen selten im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Die Besucherzahlen im Bereich „Kurse und Gruppen“ machen aber z.B. bei den 27 von der Kulturbehörde geförderten Stadtteilkulturzentren knapp ein Drittel der Besucherzahlen aus. Das stadtkultur magazins setzt sich in diesem Heft nun inhaltlich und konzeptionell mit diesem weniger beachteten Bereich des Kulturbetriebes auseinander. Wir fragten Kulturanbieter mit Kurs- und Workshopprogrammen nach Profilen, Zielgruppen, der Entwicklung neuer Formate und aktuellen Trends.
Das Goldbekhaus bietet Kurse und Workshops in den Profilen Bewegen, Gestalten und Zeigen an. Im Rahmen einer lernorientierten Qualitätstestierung in der Weiterbildung hat das Bürgerhaus Wilhelmsburg u.a. sein Kursprogramm neu strukturiert und auf kulturelle Bildung fokussiert. Das Bürgerhaus in Barmbek zeigt die Herausforderungen einer Kursplanung zwischen kleinen Räumen, kürzer werdenden Kurszeiten und steigendem Finanzdruck auf. Die Zinnschmelze bietet spezielle Einstiegskurse für ihr festes Theaterensemble an. Die MOTTE stellt ihr Kursprogramm zwischen Fremdangeboten, Eigenentwicklungen und Kooperationen vor. Der Bramfelder Kulturladen entwickelt Kurs- und Workshopformate speziell für „Lückekinder“. Der Kultur Palast Hamburg bietet neben HipHop Academy und Klangstrolchen auch ein umfangreiches Kursprogramm. Das Kinderbuchhaus richtet sich in seinem „weiterBilden“-Programm insbesondere an Lernbegleiter von Kindern. Das Sasel-Haus evaluiert seine Kurse seit Längerem: Erfolgsfaktoren sind Kompetenz der Dozenten, gute Ausstattung, lange Büroöffnungszeiten, Parkplätze vor der Tür, Sauberkeit und soziale Anbindung. Ein Ziel der LOLA im Kursbereich ist der Aufbau fester Ensembles, so auch im Workshop „Musik der 17 Hippies“. Workshops zu initiieren, weil man selber Spaß am Thema hat, ist eine Triebfeder in der Stadtteilkultur. Die Praktikantin des Kulturhauses Eppendorf berichtet von „ihrem“ HipHop-Workshop. Die Arbeitsgemeinschaft für das Puppenspiel bietet seit vielen Jahren Workshops zum Figurenbau und -spiel an. Und die Familienbildung Eppendorf hat ihr Kursprogramm auf eine spezielle Zielgruppe ausgerichtet – wie ihr Name schon sagt: Die Familie.