Noch ein bißchen weitermachen

1989 hat Peter Rauterberg im Goldbekhaus im Bereich Veranstaltungen für Erwachsene und in der Öffentlichkeitsarbeit angefangen. Später kam dem die Vermietung und Flohmärkte hinzu. Ende 2021 hat er seinen Job im Winterhuder Stadtteilkulturzentrum beendet. In diesem Jahr wird er aber als Selbstständiger noch ein paar Veranstaltungen im Goldbekhaus organisieren und auch den Hamburger Comedy Pokal weitermachen. „Was 2023 wird, ist aber noch nicht entschieden”, konstatiert er.

Peter Rautenberg ist nach 32 Jahre im Goldbekhaus in Rente gegangen, Foto: Goldbekhaus

Wie habt ihr in eurem Haus den Wechsel vorbereitet? Was hat dabei gut funktioniert, was nicht so gut?
PETER RAUTENBERG: Ich habe versucht, mich individuell auf die Zeit danach einzustellen, parallel hat die Geschäftsführung entschieden, in der Nachfolge die Öffentlichkeitsarbeit mit einer eigenen Stelle zu versehen, der Bereich Kulturveranstaltungen für Erwachsene wurde aber nicht neu besetzt. Die Einarbeitung der neuen Kollegin für die Öffentlichkeitsarbeit habe ich noch in meiner aktiven Zeit übernommen. Tatsächlich ging der Generationswechsel aber ein wenig in den Wirren der Pandemie unter.

Hast du Tipps für den Wechsel?
Die Perspektive muss klar sein: Wo will das Haus in den nächsten fünf bis zehn Jahren hin? Mehr Projektarbeit, weniger Kulturveranstaltungen? Wie hat sich der Stadtteil verändert? All diese Fragen sind bei uns im Goldbekhaus von dem gesamten Team angegangen worden.

Ist dir das Loslassen schwergefallen?
Ja und Nein. Wir alle haben zwei Jahre Pandemie hinter uns und die war kein Freund der Kultur. Ich war froh, davon befreit zu sein. Ansonsten übe ich das Loslassen immer noch.

Was ist deine größte Sorge für die Zukunft des Goldbekhauses und der Hamburger Stadtteilkultur?
Meine größte Sorge ist, dass sich die Gesellschaft weiter spaltet und radikale Tendenzen auf dem Vormarsch sein werden. Das Goldbekhaus und die gesamte Stadtteilkultur wird sich positionieren müssen. Der Sommer 2022 hat uns schmerzlich gezeigt, wie schwer das Hochfahren der Kultur nach zwei Jahren Zwangspause ist. Live-Kultur wird von einigen nicht vermisst und die Folgen des Krieges in der Ukraine lassen schon wieder neue existenzielle Ängste aufkommen und die Vereinzelung könnte zunehmen. Das Goldbekhaus und die gesamte Hamburger Stadtteilkultur wird darauf reagieren müssen: Nachhaltigkeit, Nachbarschaft und kulturelle Teilhabe wird m.E. eine größere Bedeutung bekommen.

Danke für die Beantwortung der Fragen, Peter.

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Goldbekhaus e.V.
Moorfuhrtweg 9 · 22301 Hamburg
· www.goldbekhaus.de

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