Die KUNSTKLINIK und das lyrische Foyer

Am Beispiel der Veranstaltungsreihe „Das lyrische Foyer“ wollen die Geschäftsführerin der KUNSTKLINIK Rika Tjakea und der Lyriker Fritz Sebastian Konka aufzeigen, wie das Engagement Einzelner in einem kleinen Stadtteilkulturzentrum wie der KUNSTKLINIK eingebunden werden kann.

Autor*innen: Rika Tjakea und Fritz Sebastian Konka

Das lyrische Foyer auf der Bühne der KUNSTKLINIK mit (v.l.n.r.): Christoph Klinger, Ulrike Almut Sandig, Max Prosa, Fritz Sebastian Konka, Foto: Das lyrische Foyer, Markus Schwochert

Rika Tjakea: „Wir sind ein kleines Haus mit einem vierköpfigen Team in Teilzeit. Mit begrenzten Mitteln versuchen wir, ein Haus der vielen Möglichkeiten zu sein. Dafür braucht es aber aktive Mitmacher*innen, die nicht nur mit einer guten Idee zu uns kommen, sondern sie auch selbst umsetzen wollen und können. Viele unterschätzen die ­Arbeit, die da dranhängt. Und manchmal gibt es tolle Überraschungen, so wie mit Fritz, der mit Engagement, Organisa­tionstalent und Durchhaltevermögen bei der Sache ist. Dass etwas so Dauerhaftes daraus wird, ist besonders schön.“

Fritz Sebastian Konka: „Die Tür der KUNSTKLINIK steht allen offen. Manchmal bedarf es eines kleinen Stupses, um reinzugehen, wie in meinem Fall. Ich fragte vor gut einem Jahr bei der KUNSTKLINIK an, ob diese zur Anthologie „Antikriegslyrik“ des Trabanten Verlags eine Spendenlesung zugunsten der Ukraine organisieren könne. Die Antwort von Rika kam prompt: Zwar habe sie derzeit keine Kapazitäten, die Idee sei aber toll und ich könne den Schlüssel für die KUNSTKLINIK haben und die Lesung in Eigenregie veranstalten.
Das hatte ich zwar noch nie gemacht, aber warum nicht? Bei dem Vertrauen! Und irgendwann ist schließlich immer das erste Mal. Oder ich schaue halt ­weiter Netflix.
Bei der Lesung waren dann mehr Leute auf der Bühne als davor. Aber das machte rein gar nichts, denn Rika war angetan von meinem Engagement und fragte, ob ich nicht regelmäßig Lesungen in der KUNSTKLINIK veranstalten wolle. Und so entstand die Idee des lyrischen Foyers, das seitdem – unterstützt vom Bezirk Hamburg-Nord und der Zeit-­Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius – ­monatlich stattfindet und alle einschließt: die Profilyriker*innen wie die Hobby­lyriker*innen wie alle neugierigen und offenen Menschen.“

Das lyrische Foyer

Das Credo des lyrischen Foyers lautet: Wir alle sind Künstler*innen. Und so kann jede*r Gedichte zu dem Thema des jeweiligen Abends einreichen. Diese ­werden dann auf dem Instagram-Kanal des Foyers veröffentlicht. Einige dieser Einsendungen werden weiter sichtbar gemacht, z. B. auf der kommunalen Stellwand am Marie-Jonas-Platz in Eppen­dorf. So ist eine Community entstanden, die weit über die Hamburger Stadtgrenzen hinausreicht.

Mittlerweile ist die Gründung des gemeinnützigen Vereins „Das lyrische Foyer e.V.“ geplant – auch, weil die KUNSTKLINIK Beantragung und Abrechnung des lyrischen Foyers als vom Bezirk unterstütztes Projekt im Normalbetrieb nicht stemmen kann. Im kommenden Jahr stellt sich das lyrische Foyer deshalb neu auf.

Apropos Partizipation: Genau jetzt ist also der Zeitpunkt, sich und eigene Ideen einzubringen. Wer Interesse hat, sich beim lyrischen Foyer zu engagieren, kann über den Instagram-Kanal @das_lyrische_foyer oder per E-Mail an ­Kontakt aufnehmen und mitmachen.

KONTAKT
KUNSTKLINIK – Kulturzentrum Eppendorf
Martinistraße 44a · 20251 Hamburg
www.kunstklinik.hamburg

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