„GO! Vote! Osdorf!“ und „Klare Kante gegen Rechts“ am Osdorfer Born

In der Woche vor den Wahlen am 9. Juni fanden hamburgweit Veranstaltungen der Initiativen„GoVote“ und „Klare Kante gegen Rechts“ statt, um möglichst viele Menschen zu motivieren, informiert zur Wahl zu gehen. Der Osdorfer Born und das Bürgerhaus Bornheide waren mit zwei großen Veranstaltungen dabei.

Autorin: Verena Thissen

Die Hamburger Marching-Band Meute in Osdorf, Foto: Matthias Greulich

Bei der Veranstaltung „Go! Vote! Osdorf!“ sollten Musik, Zauberei und ein politisches Quiz Lust aufs Wählengehen machen: Eröffnet wurde die Veranstaltung mit einer Zaubershow. Dazu balancierten die Stelzenläufer*innen von Abrax Kadabrax die Buchstaben „G O V O T E“ in schwindelerregender Höhe über die Bühne. Anschließend nahm das Duo Pabameto das Publikum mit auf eine Reise traditioneller Melodien aus der europäischen Nachbar*innenschaft. Zwischen den Liedern riefen sie dazu auf, bei der Europawahl vom Wahlrecht Gebrauch zu machen. Bei einer Quizshow konnte jede*r zeigen, was sie oder er schon über Europa weiß und Neues dazulernen. Zum Abschluss wurde es nochmal laut: Die Altonaer Sambaband Banda Ashé spielte afrobrasilianische Rhythmen und trommelte gemeinsam mit dem Publikum für Demokratie und Vielfalt.

Kaum eine Woche später füllte sich das Bürgerhaus-Gelände erneut: Organisiert von der Kampagne „Klare Kante gegen Rechts, AfD und Rassismus“ kam am 4. Juni die Hamburger Marching Band Meute nach Osdorf. Sehr viele Nachbar*innen schlossen sich dem „Spielmannszug, der Techno spielt“ an. Tanzend zogen sie gemeinsam über die Bornheide bis zum Bürgerhaus. Eine große Bühne und ehrenamtlich betriebene Essens- und Getränkestände boten einen guten Rahmen, weitere tolle live Acts und Meinungen gegen rechte Hetze zu erleben. Die Beatboxerin und HipHopperin Lia Şahin rappte über Queerness, die Moderator*innen von Klare Kante gingen mit einer Stadtteilmutter und einem Rapper aus dem Quartier ins Gespräch. Junge Talente wie Andy und S.A.M. wurden von den Jugendlichen gefeiert und Kinder tanzten mit auf der Bühne. Mit Afrobs „Das ist sowas wie ne letzte Warnung“ gingen vier Stunden Musik und Mobilisierung gegen Rechts zu Ende.

Für den Osdorfer Born waren die Veranstaltungen insgesamt ein Erfolg: Sie wurden gut besucht und es gab viele positive Rück­meldungen. In Osdorf lag die Wahlbeteiligung etwas unter dem Hamburger Durchschnitt, und der Anteil der AFD-Wähle­r*in­nen nur etwas über dem Durchschnitt. Im angrenzenden Stadtteil Lurup erhielt die AfD jedoch um die 13 Prozent und das Bürgerhaus blickt mit gemischten Gefühlen in die Zukunft. Mit Schrecken verfolgen wir die Ergebnisse aus Thüringen, Sachsen und Brandenburg und sehen einmal mehr, wie überaus relevant Veranstaltungen zur Demokratiestärkung auch in Zukunft sein werden – insbesondere Formate, die die Communities vor Ort ansprechen oder in den Stadtteil hineingehen und Menschen motivieren, auch spontan dazuzustoßen.

KONTAKT
Bürgerhaus Bornheide
Bornheide 76 (rotes Haus) · 22549 Hamburg
www.buergerhaus-bornheide.de

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