Nr. 29: Bürgerschaftswahl 2015: Wir wählen Kultur!

SKM29

Wählen Sie mehr Kultur!

Am 15. Februar wird eine neue Bürgerschaft gewählt. Die Stadtteilkultur steht aktuell vor großen Herausforderungen. Wen sollten wir wählen, wenn wir die Hamburger Stadtteilkultur erhalten und stärken wollen?

Die Stadtteilkultur sorgt seit Jahrzehnten erfolgreich für kulturelle Teilhabe aller gesellschaftlichen Gruppen und macht die Diversität der Gesellschaft als Potential sichtbar und nutzbar. Doch bleibt – trotz großer Wertschätzung von allen Seiten – die institutionelle Förderung der Stadtteilkulturzentren seit Jahren gleich, während die Kosten durch Tarifsteigerungen, wachsende Betriebskosten und steigende Mieten immer höher werden. Auch Bürgerhäuser und Geschichtswerkstätten haben trotz herausragender Arbeit mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen.

STADTKULTUR HAMBURG fordert deshalb: Mindestens 1,37 Millionen Euro mehr Förderung für 2015, neue Fördertöpfe zu den Themen gesellschaftlicher Wandel, demokratische Werte und sozialer Zusammenhalt sowie zehn Prozent des Kulturhaushaltes für die Stadtteilkultur in den nächsten zehn Jahren. Damit wir wissen, welche Partei wir im Februar wählen können, wenn wir mehr Stadtteilkultur für Hamburg wollen, hat das stadtkultur magazin Dr. Isabella Vértes-Schütter (SPD), Dietrich Wersich (CDU), Christa Goetsch (GRÜNE), Katja Suding (FDP) und Norbert Hackbusch (LINKE) nach Lösungsvorschlägen für die drängendsten Probleme der Stadtteilkultur befragt.

Die Erfolgsbilanz der 28 von der Stadt geförderten Stadt­teilkulturzentren für das Jahr 2013 zeigt, dass die Hamburger Stadtteilkultur trotz des Kostendrucks die besonderen Qualitäten und Potenziale lokaler Kultur und kultureller Bildung hamburgweit sichtbar machen, kulturelle Teilhabe vor Ort verwirklichen und neue zukunftsträchtige Handlungsfelder erfolgreich besetzen konnte. Sie zeigt aber auch, dass die finanziellen Risiken für die Stadtteilkultur gefährlich wachsen.
Die Stadtteilkultur nimmt sich erfolgreich immer wieder neuer Aufgaben an: Eine der zukünftigen Herausforderungen in Hamburg liegt z. B. in der gezielten Vermittlung gesellschaftlicher und demokratischer Werte, eine weitere in einer wirkungsmächtigen Partizipation der Bewohnerinnen und Bewohner vor Ort für eine nachhaltige soziale und gerechte Stadtentwicklung. Eine Podiumsdiskussion am 10. Februar beleuchtet zur Bürgerschaftswahl das Spannungsfeld zwischen zentraler Politik auf Hamburgebene und Bezirkspolitik in Hamburg-Nord. Und zum Abschluss des Heftes „grüßt das akustische Kapital Hamburgs“ mit einer kulturpolitischen Utopie: Was wäre, wenn sich Hamburg einmal konsequent für die Förderung seiner Künstler entscheiden würde.

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