Auf den Schock des Angriffskriegs auf die Ukraine hat die Hamburger Stadtteilkultur schnell reagiert: Soli-Konzerte, Sammelstellen für Spenden oder Treffpunkte für Geflüchtete in Hamburgs Stadtteilen und vieles mehr wurden initiiert. Das stadtkultur magazin stellt diese Solidaritäts- und Hilfsaktivitäten in seiner Juni-Ausgabe vor.
Das Kulturzentrum BiM rief gleich zu Beginn des Angriffskrieges zu einer Spendensammlung auf und wurde von der Spendenbereitschaft geradezu überwältigt: Innerhalb weniger Tage stapelten sich Kinderkleidung, Windeln, Spielzeug und vieles mehr im Büro des Meiendorfer Stadtteilkulturzentrums. Der Brakula hat mit Music Export Ukraine Anfang Juni die Veranstaltungsreihe ART MEETINGS gestartet: Von Juni bis August finden in Bramfeld Filmvorführungen und akustische Konzerte von aufstrebenden ukrainischen Nachwuchskünstler*innen statt. Auch im Goldbekhaus in Winterhude stand gleich zu Beginn des Krieges die Frage im Raum, wie Geflüchtete unterstützt werden können: Bisher wurden zwei Benefiz-Konzerte umgesetzt, praktische Ankommenshilfe geleistet, verschiedene Spendenaktionen initiiert – und ein Beauty Day organisiert. Welcome to Wandsbek hat sofort die Ehrenamtlichen mobilisiert und vor Ort beim Amt für Migration die Wartenden mit Essen, Getränken und dem Nötigsten versorgt. Das Bürgerhaus Wilhelmsburg setzt auch bei diesem Thema auf das Verbindende der Musik und organisierte mehrere Benefiz-Konzerte.
Die mobile Bühne LuftKiste des HoheLuftschiff bot im Juni ein niedrigschwelliges Kulturangebot – vor allem geflüchteten Kindern. Die Ehrenamtlichen von „Willkommen in Süderelbe“ geben offene Deutschkurse und das „Café Welcome“ bietet neben Kuchen, Tee und Spielen auch Kontakt zu Einheimischen und Beratung in Alltagsfragen. Und die Bücherhallen Hamburg haben früh entschieden, Begegnung, ukrainische Literatur und Zugang zu den Räumlichkeiten der Bücherhallen in den Stadtteilen in den Mittelpunkt ihrer Hilfsaktivitäten für geflüchtete Ukrainer*innen zu stellen.
Die Geschäftsführerin der Zinnschmelze Sonja Engler hinterfragt in ihrem Beitrag, was der Krieg in der Ukraine eigentlich mit der lokalen Kulturarbeit macht: Was bedeutet Solidarität? Wie verändert der Krieg die Agenda zur Klimakrise? Wie steht die Kultur zu Waffenlieferungen?
Neben den Solidaritäts- und Hilfsaktionen der Stadtteilkultur möchte das stadtkultur magazin aber auch Förderungen für diese Aktivitäten vorstellen: Die BürgerStiftung hat zur Stärkung des Hilfs-Engagements das Bündnis Ukrainehilfe Hamburg initiiert, der Hilfsfonds ART CONNECTS unter dem Dach der Hamburgischen Kulturstiftung bietet Förderungen für künstlerische Projektvorhaben mit schutzsuchenden Künstler*innen und die Behörde für Kultur und Medien unterstützt mit „INTRO – Hamburg Residencies for Artists at Risk“ Arbeitsresidenzen in Hamburger Kultureinrichtungen.
Alle Artikel der Ausgabe
- Editorial zu „#StandWithUkrainians“Liebe Kulturinteressierte, Manchmal hat man den Eindruck, die Welt dreht sich so schnell, dass sie allmählich ins Schlingern gerät. Anders kann ich mir die sich überstürzenden multiplen Krisen der letzten… Editorial zu „#StandWithUkrainians“ weiterlesen
- Engagement ohne Grenzen in MeiendorfUmzugskartons stapeln sich in mehreren Räumen des Kulturzentrums BiM. Nur ein schmaler Weg im Büro ist geblieben von der Tür zum Schreibtisch, denn Taschen voll mit Windeln und Schnullern überdecken… Engagement ohne Grenzen in Meiendorf weiterlesen
- ART MEETINGS in BramfeldDer Brakula und Music Export Ukraine haben für den Sommer die Veranstaltungsreihe ART MEETINGS gestartet: Alle zwei Wochen finden von Juni bis August donnerstags Filmvorführungen und freitags akustische Konzerte von… ART MEETINGS in Bramfeld weiterlesen
- Benefiz und Beauty in WinterhudeAuch im Goldbekhaus in Winterhude stand gleich zu Beginn des Ukraine-Krieges die Frage im Raum, wie Geflüchteten sinnvoll geholfen werden kann. Bisher wurden zwei Benefiz-Konzerte umgesetzt, praktische Ankommenshilfe geleistet, verschiedene… Benefiz und Beauty in Winterhude weiterlesen
- Fragen in Zeiten der Erschütterung„HaLT! In Zeiten der Erschütterung.“ So nannte die Zinnschmelze zu Beginn der Corona-Pandemie eine Projektreihe mit Podcasts und Veranstaltungen. Heute erschüttert uns das nächste Groß-Krisen-Thema, dominiert die Medien und die… Fragen in Zeiten der Erschütterung weiterlesen
- „Welcome to Wandsbek“ hilftWelcome to Wandsbek unterstützt seit Jahren Menschen, die – oft unter dramatischen Umständen – ihre Heimat verlassen haben und jetzt in Hamburg Zuflucht suchen, und möchte sie im Stadtteil willkommen… „Welcome to Wandsbek“ hilft weiterlesen
- Musik verbindet in WilhelmsburgEs dauerte nicht lange, bis das Telefon von Carsten Wodniczak, zuständig für das Raummanagement im Bürgerhaus Wilhelmsburg, nach dem 24. Februar klingelte. Der Anrufer war mit Roman Krylow ein alter… Musik verbindet in Wilhelmsburg weiterlesen
- anDOCKen ohne SprachbarrierenTheater, Basteln und Workshops: Künstler*innen der freien Szene öffneten kostenlos die mobile Bühne LuftKiste des HoheLuftschiff vom 17. Mai bis 10. Juni 2022 in der HafenCity. Das niedrigschwellige Angebot sollte… anDOCKen ohne Sprachbarrieren weiterlesen
- Willkommen in Süderelbe„Willkommen in Süderelbe!“ Dieser Ausspruch ist zugleich Name der Initiative von Menschen in Süderelbe mit den Stadtteilen Neugraben-Fischbek, Hausbruch und Neuwiedenthal, die sich seit 2015 um Menschen kümmern, die hierher… Willkommen in Süderelbe weiterlesen
- Wie können Bibliotheken helfen, wenn Menschen ihre Heimat verlieren?Die Bücherhallen Hamburg haben früh entschieden, Begegnung, ukrainische Literatur und Zugang zu den Räumlichkeiten der Bücherhallen in den Stadtteilen in den Mittelpunkt ihrer Hilfsaktivitäten für geflüchtete Ukrainer*innen zu stellen.
- Ein starkes Bündnis für HilfeZahlreiche Ehrenamtliche, Initiativen und Organisationen aus der Geflüchtetenhilfe arbeiten zurzeit mit bewundernswertem Einsatz. Zur Stärkung dieses Engagements hat die BürgerStiftung das Bündnis Ukrainehilfe Hamburg initiiert. Hier werden Helfende miteinander vernetzt,… Ein starkes Bündnis für Hilfe weiterlesen
- ART CONNECTSDer zivilgesellschaftlich initiierte Hilfsfonds ART CONNECTS unter dem Dach der Hamburgischen Kulturstiftung bietet Förderungen für künstlerische Projektvorhaben von Hamburger Kultureinrichtungen und Künstler*innen in Zusammenarbeit mit Schutzsuchenden aus dem Kulturbereich.
- INTRO – Hamburg Residencies for Artists at RiskDie Konsequenzen des Krieges in der Ukraine sind so mannigfaltig, dass sie oftmals nur schwer greifbar scheinen. Unverkennbar ist aber, dass Menschen Schutz in Hamburg suchen, mit einem Gefühl schwelender… INTRO – Hamburg Residencies for Artists at Risk weiterlesen